Kreisverband Northeim

Landwirte und CDU-Kreisverband Northeim treffen sich zur „Zukunftswerkstatt Landwirtschaft“ mit Dr. Marco Mohrmann MdL

Gemeinsame Veranstaltung von Landvolk, Landfrauen, Landjugend, CDU und dem Generalsekretär der CDU in Niedersachsen und landwirtschaftspolitischem Sprecher Dr. Marco Mohrmann MdL

Northeim / Hollenstedt. Die Frage wie Landwirtschaft in Zukunft in Deutschland aussehen soll, beschäftigt Betroffene und Politik. Insbesondere im ländlichen Raum haben Landwirte einen großen Anteil an der gesellschaftlichen, häufig ländlich geprägten Entwicklung. Sowohl in Hinblick auf die wirtschaftliche, als auch die soziale Situation in der Region. Vor diesem Hintergrund fand eine gemeinsame, gut besuchte Veranstaltung des Landvolkes Northeim-Osterode, der Landfrauen, der Landjugend Heberbörde und dem CDU-Kreisverband Northeim mit dem agrarpolitischen Sprecher und Generalsekretär der CDU-Niedersachsen, Dr. Marco Mohrmann, auf dem Hof Frohme in Hollenstedt statt. Deutlich wurde bei dem knapp zweieinhalb stündigen Austausch auch, dass die Planung, die Agrar- dieselrückvergütung aufzuheben, nur ein kleiner Tropfen war, welcher das Fass erst zum Überlaufen brachte, aber bei weitem nicht der einzige Anlass für die anhaltenden Protestaktionen der Landwirte gewesen sei.

Auf dem Gruppenfoto (v.l.n.r.): Thorsten Kühn, Claus Hartmann, Michael Heraeus, David Artschwager, Dr. Marco Mohrmann, Christian Frohme, Jacqueline Emmermann, Maren Root.Auf dem Gruppenfoto (v.l.n.r.): Thorsten Kühn, Claus Hartmann, Michael Heraeus, David Artschwager, Dr. Marco Mohrmann, Christian Frohme, Jacqueline Emmermann, Maren Root.

„Was mir in den politischen Debatten der letzten Jahre, insbesondere im Bereich der Landwirtschaftspolitik zunehmend gefehlt hat, war der Fokus auf Sachlichkeit und Fachlichkeit. Aber gerade diese beiden Punkte würden uns in unserer Debattenkultur sehr guttun,“ erklärt Dr. Marco Mohr- mann MdL, Generalsekretär der CDU Niedersachsen und landwirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Die Situation der deutschen Landwirtschaft sei nicht nur für die Frage des Fortbestehens der Höfe und Arbeitsplätze in diesem Bereich relevant, vielmehr sei die Frage, ob eine Industrienation wie Deutschland eine eigene Ernährungssouveränität durch seine Landwirtschaft gewährleisten könne, friedensrelevant. Dafür sei es jedoch erforderlich, dass die aktuelle Verbotskultur einer fortschrittsorientierten Anreizpolitik weiche. Hierzu sprach Mohrmann auch die Chancen moderner Züchtungsmethoden wie dem sogenannten CRISPR/CAS an.

„Für uns ist es wichtig, dass unsere Betriebe ökonomisch wirtschaften können. Das bedeutet für uns, dass wir marktorientiert produzieren können und nicht bspw. aufgrund stetig steigender Dokumentationspflichten mehr Zeit im Büro statt auf dem Feld verbringen können“, erklärt Claus Hartmann, Vorsitzender des Landvolks Northeim-Osterode. Im Rahmen einer solchen marktorientierten Produktion sei es aber aus Sicht der Landwirte dringend erforderlich, dass im europäischen Binnenmarkt, zu dem alle EU-Staaten gleichermaßen Zugang haben, auch gleiche Grundvoraussetzungen vorlägen und keine unterschiedlichen Produktionsbedingungen herrschten. So würden EU-Regelungen bspw. im nationalen deutschen Recht häufig deutlich strenger ausgeführt, als dies bei den eu- ropäischen Nachbarstaaten der Fall sei. Auch bei der Frage nach Anreizen für die Produktion bestimmter Früchte gäbe es gravierende Unterschiede; so bestünde derzeit in Polen eine Förderkulisse für den Zuckerrübenanbau i.H.v. 600€ je Hektar. Eine solche Förderung, welche es in Deutschland nicht gibt, würde eine Verzerrung des Marktes zur Folge haben. Aber auch teils unübersichtliche, sowie mindestens fragwürdige Regelungen, wie beispielsweise gewisse Abstandsregelungen zu Wassergräben mit Gefälle im Rahmen von Düngemittelverordnungen, würden die Arbeit erschweren. Natürlich sei es wichtig, achtsam mit dem Boden und der Umwelt umzugehen und gewisse Grenzwerte einzuhalten, allerdings sei eine pauschale Ausweisung sogenannter roter Gebiete nicht zielführend. Hierfür müsse vielmehr auf das Verursacherprinzip gesetzt werden.

„Natürlich sind wir uns dessen bewusst, dass auch wir im Bereich Landwirtschaftspolitik nicht immer geliefert haben. Wichtig ist uns nun aber, dass wir verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen“, so David Artschwager, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Northeim. Ziel sei es künftig wieder mehr „an die Basis“ zu gehen und durch einen engeren Austausch eine mehr auf Fach- und Sachlichkeit ausgerichtete Linie zu beschreiten. Für die am vergangenen Donnerstag anwesenden Personen und Gäste war der Austausch im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung eine gute Austauschmöglichkeit zu diesem sehr aktuellen Thema.